Neue Fachkräfte feierlich freigesprochen


Großer Andrang in der Kreuzberger Passionskirche

Bei schönem Wetter und erkennbarer Feierlaune fand am Freitag, den 6. Oktober 2023 die Freisprechung der Junggesellinnen und Junggesellen sowie der Fachpraktiker für Holzverarbeitung aus der Sommerprüfung im Tischlerhandwerk statt. Die Mitarbeiterinnen aus der Geschäftsstelle der Innung hatten einige positive Erfahrungen aus den letzten Freisprechungen übernommen und auch einiges neues auf dem Tableau, sodass die Organisation fast reibungslos geklappt hat. Der leicht verspätete Beginn war mal wieder dem großen Andrang und den Überraschungsgästen geschuldet, bei denen „natürlich“ nicht auf der Einladung stand, dass man sich bitte anmelden möge. Das tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch.

Von 208 in die Gesellenprüfung gestarteten Teilnehmerinnen (30) und Teilnehmern (175) haben am Ende 191 die Prüfung bestanden. Bei den Fachpraktikern für Holzverarbeitung waren es 11 Teilnehmer, von denen 10 die Abschlussprüfung bestanden haben. Das ersehnte Prüfungszeugnis haben sich bei der Freisprechung 152 Junggesellen und Jungesellinnen und 6 Fachpraktiker abgeholt.
Die Kirche war selbst auf den Rängen gut besetzt mit insgesamt rund 500 Gästen, von denen der eine Teil freudig darauf wartete, von den Rechten und Pflichten des Lehrvertrages freigesprochen zu werden. Der andere Teil waren Angehörige, die fast noch mehr den traditionellen Worten entgegenfieberten. Zum ersten Mal sprach unser frischgebackener Innungsbester Edgar Schmidt-Narischkin ein paar Worte. Abschließend würdigten die Handwerkskammer, die Tischler-Innung Berlin und die Max-Bill-Schule die Leistung der Absolventen.

Nach der einleitenden Begrüßung und Moderation durch Juliane Adam, Geschäftsführerin der Tischler-Innung Berlin, überbrachte der Geschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, Dipl.-Volkswirt Jürgen Wittke, stellvertretend die herzlichsten Grüße der gesamten Handwerksfamilie und freute sich über so zahlreiche neue Fachkräfte für das Land Berlin. Er zeigte sich sehr zufrieden darüber, dass sich die Absolventinnen und Absolventen durch die Zeiten, in denen sie die Ausbilderinnen und Ausbilder dahin gewünscht haben, wo der Pfeffer wächst, nicht haben entmutigen lassen. Er wünschte sich sehnlichst von allen, dass sie ihren Weg im Handwerk fortsetzten und machte ihnen klar, dass der Abschluss jetzt erst der Anfang sei. Stillstand sei Rückschritt und das lebenslange Lernen beginnt jetzt. Wittke gratulierte dem Tischlergewerk dazu, weiter zu den Top-Ausbildungsberufen zu gehören und blickt doch optimistisch in die Zukunft. Zum Schluss seiner Worte bedachte er noch die Familien der Junggesellinnen und -gesellen mit Dank für die Unterstützung. Er dankte den Lehrerkräften der Max-Bill-Schule für ihre Arbeit und den Prüfungsausschüssen für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement.
Sven Treskatsch, Abteilungsleiter Holztechnik an der Max-Bill-Schule – Oberstufenzentrum Planen Bauen Gestalten, war sichtlich angetan von der großen Menge im Auditorium. Er dankte allen, die dies ermöglicht haben, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Innung. Er erinnerte noch einmal an die Anfänge der Ausbildung, an das Frühstücksbrett. Und er freute sich auch mit Blick auf die Gesellenstücke, die nach drei Jahren auf Basis des Erlernten den gereiften Köpfen der Prüflinge entsprungen sind. Er unterstrich, dass dieser Abschluss eine exzellente Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft sei.
Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr auch zwei Umschüler auf die Bühne und zu Wort gebeten: Eva Krüger und Mike Heide von der Zukunftsbaugesellschaft mbH. Sie erzählten von Ihrer Umschulung und beantworteten ein paar Fragen von Juliane Adam. Herausragende Kandidatinnen und Kandidaten wurden dieses Jahr wieder mit Preisen ausgezeichnet. Sachpreise stiftete die Firma Picard, Halder und Bessey. Die Geldpreise wurden seitens der Innung aus dem Topf der Fördermitglieder ausgebracht. Auch der Förderverein zeigte sich spendabel. Die Innung vergab einen Sonderpreis für das beste Abschlusszeugnis an Edgar Schmidt-Narischkin mit der Gesamtnote sehr gut. Auch der erste Preis in der Kategorie Gute Form ging an Edgar Schmidt-Narischkin. Ganz oben auf dem Treppchen im Wettbewerb Gutes Handwerk fand sich Friedemann Steinwerth wieder.

Ein Highlight vor der Zeugnisvergabe war der Einlauf mit der neuen Innungslade aus der Tischlerei Edgar Reinke. Untermalt wurde dieser Einlauf mit Musik von Richard Strauss „Feierlicher Einzug“.
Dann schritt der Obermeister der Tischler-Innung Berlin, Frank-Michael Niehus, endlich zur Tat und damit zum Höhepunkt des Abends. Die Freisprechung erfolgte in 10er-Blöcken auf der Bühne, was jedem ganz persönlich den tosenden Beifall des ganzen Kirchenschiffs einbrachte. Auch dieses Jahr wurde wieder ein schönes Gruppenfoto gemacht und zeigt die freudigen Gesichter. Vor den Toren der Passionskirche ging die Party dann erst richtig los.

Die Preisträger im Einzelnen

Die Gute Form

1. Preis:
Edgar Schmidt-Narischkin (Schreibtisch, Tischlerei Edgar Reinke)

2. Preis:
Adrien Alden (Sideboard mit Rolladen, Wagner & Wagner GmbH)

3. Preis:
Lukas Carl Winzer (Couchtisch, Stiftung Oper)

Gutes Handwerk
Preisträger

1. Preis:
Friedemann Steinwerth (Le secret du chêne, Technische Universität Berlin)

2. Preis:
Christian Strudel (Truhe, Zukunftsbaugesellschaft mbH)

3. Preis:
Tom Niclas Hein (Sideboard, Technische Universität Berlin)

Belobigungen
Michael Jürgen Gorgosch (Schatulle, TÜV Rheinland Akademie)
Mike Heide (Nachteule, Zukunfsbaugesellschaft mbH)
Karl August Ahrens von Schintling-Horny (Flurschrank Hängemöbel, Knörnschildt & Hoffmann OHG)

Innungsbester Prüfling Edgar Schmidt-Narischkin (Tischlerei Edgar Reinke)